Ministerratsprotokolle
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Die Ministerratsprotokolle sind eine erstrangige Quelle, um die Staatspolitik zu untersuchen. Im Ministerrat haben alle Minister der Regierung einen Sitz, prinzipiell unter dem Vorsitz des Königs als Staatsoberhaupt. In der Praxis ist es aber so, dass der König nur selten an den Sitzungen des Ministerrats teilnimmt. Bei der Einsetzung des Kabinetts wird ein Tag vereinbart, an dem die wöchentliche Sitzung stattfinden soll. Von dieser Vereinbarung kann aber leicht abgewichen werden. Zum Beispiel ist festzustellen, dass sich die Minister in politisch brisanten Zeiten öfter als einmal in der Woche treffen.
Die gesetzliche Reglementierung des Ministerrats ist minimal und auch seine Arbeitsweise ist nicht festgelegt. Im Allgemeinen kann man die Aufgabe des Ministerrats als die Festlegung der Grundlinien der Regierungspolitik und das Koordinieren der Aktivitäten der einzelnen Minister umschreiben. Die Minister beraten sich und treffen Entscheidungen bezüglich der allgemeinen Politik; der Rat soll die Solidarität innerhalb der Regierung fördern. Was konkret besprochen wird, unterscheidet sich von Periode zu Periode und hängt stark von den jeweils aktuellen politischen Themen im In- und Ausland ab.
Bis zum Ersten Weltkrieg wurden keine offiziellen Protokolle der Ministerratssitzungen erstellt. Die Informationen, die wir für die Zeit davor haben, beschränkt sich daher auf einige Notizen der Minister selbst. Ab 1916 wurde manchmal einem der Minister die Aufgabe gegeben (erteilt?), ein Sitzungsprotokoll zu verfassen. Ab 1919 wurde die Protokollierung einem Sekretär übertragen, der selbst kein Mitglied des Rates war. Meistens wurde diese Aufgabe einem Kabinettsmitarbeiter des Premierministers übertragen.
Der Inhalt der Ministerratsprotokolle ist sowohl quantitativ als auch qualitativ sehr unterschiedlich. Er reicht von reinen Bekanntmachungen bis zu ausgedehnten Diskussionen, bei denen die Meinungen der einzelnen Minister ausführlich wiedergegeben werden. Im Gegensatz zu anderen Gremien erhalten die Mitglieder des Ministerrats nicht jeweils ein Protokoll der Sitzung.
Die Ministerratsprotokolle, die im Archiv des Kabinetts des Premierministers aufbewahrt werden, wurden verfilmt, danach digitalisiert und vor Kurzem mit Hilfe von OCR auch volltextdurchsuchbar gemacht. Beachten Sie, dass das OCR-Verfahren automatisiert durchgeführt und das Ergebnis nicht manuell überprüft wurde. Abhängig von der Qualität des Ausgangstextes ist daher auch die Qualität der Ergebnisse unterschiedlich. Auf Basis einiger Tests haben wir aber festgestellt, dass die Qualität zufriedenstellend ist und zusätzliche Möglichkeiten für die Forschung bietet.
Die Protokolle sind bis Ende 1991 verfügbar.
Es gibtbestehen zwei Möglichkeiten, um die Protokolle einzusehen. Erstens können Sie die Suchfunktion "Nach Archivbeständen suchen" nutzen. Dabei erhalten Sie eine chronologische Liste aller Protokolle.
Die zweite Möglichkeit ist eine Volltextsuche. Dafür können Sie maximal 3 Suchbegriffe eingeben, die auch mit dem Jahr kombiniert werden können. Sie erhalten dabei eine Übersicht der Protokolle die Ihrer Suchanfrage entsprechen.
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Bei der Wahl der Suchbegriffe ist zu berücksichtigen, dass die Protokolle in der Anfangszeit ausschließlich in Französisch verfasst sind. Nur im Ausnahmefall werden Informationen aus anderen Quellen auf Niederländisch, Deutsch oder Englisch zitiert. Seit Anfang der 60er-Jahre tritt vermehrt die Praxis auf, die Interventionen der Minister in der Sprache des jeweiligen Ministers aufzunehmen. Das bedeutet, dass die Protokolle teilweise auf Französisch und teilweise auf Niederländisch sind. Daher ist es ratsam, bei der Volltextsuche Ihren Suchbegriff immer auf Französisch und auf Niederländisch einzugeben.